Das erste Mal mit Zelt und Rucksack und viele Fragen...

  • Nach einigen Urlauben in Schottland mit diversen Tageswanderungen und wiederum einigen Hüttentouren mit Rucksack in den Alpen möchte ich dieses Jahr um Pfingsten herum eine kleine Trekking-Tour (4-5 Tage) mit Zelt durch Schottland machen. Vielleicht bin ich ein bisschen wahnsinnig, weil meine letzte Zelterfahrung ca. 15 Jahr zurück liegt, weil ich noch nie alleine im Urlaub war, geschweige denn, alleine gewandert bin. Aber in meinem Kopf hat sich nunmal diese fixe Idee breit gemacht, dass ich genau dieses vor meinem 50. Geburtstag machen möchte. (Der ist zwar erst nächstes Jahr, aber wer weiß, was dann ist...).


    Ich liebe Schottland und bilde mir daher ein, dass ich mich dort "zuhause" und somit sicher fühle (zumindest so lange es hell ist :D). Rein körperlich traue ich mir aufgrund der Hüttentouren mit Rucksack durch hochalpines Gelände und konditionell aufgrund von Marathonläufen einiges zu. Und der Rest, ja, wer kann das schon sagen... Aber ohne es zu probieren werde ich es ja nie sagen können. Und letztendlich kann ich ja mehr oder weniger jeder Zeit abbrechen.


    Ich weiß als lange Mitleserin (auch im Outdoor-Forum) z.B. von Borderli, die ja schon seit langem so etwas alleine durchzieht. Aber auch andere hier werden mich vielleicht mit Tipps unterstützen können. Zu den erhofften Tipps gehören einmal Routenideen.

    Ich liebe die Westküste, insbesondere Torridon/Westerross. Daher liebäugel ich ein wenig mit einem Teil des Westerrosstrails. Ansonsten bin ich noch über den Affric Kintail Way gestolpert. Es sollte nicht komplett weglos sein (ich will das Ganze ja nicht überstrapazieren). Aber auf keinen Fall möchte ich den West Highland Way gehen. Ich finde ihn rein landschaftlich nicht besonders attraktiv, und er ist mir auch fast schon zu überlaufen.


    Zelt werde ich mir bei einem professionellen Zeltverleiher leihen - irgendein Hilleberg. Aber welches?

    Schlafsack und Isomatte werde ich mir demnächst kaufen. Beim Schlafsack tendiere ich zu Daunen wegen dem Gewicht. Was meint ihr?


    Mit Wanderschuhen und funktioneller Bekleidung (für jedes Wetter ;)) bin ich gut ausgerüstet, ebenso mit Rucksack und mit Stöckern. Später würden wahrscheinlich noch Fragen zum Proviant kommen. Aber einen Schritt nach dem anderen... Wie beim Wandern... :)


    Liebe Grüße

    Katrin

  • Borderli ist auch hier... :)


    Ich würde den Affric-Kintail Trail gehen. Den habe ich 2010 im Mai zum Teil in meine lange Tour eingebaut (den Abschnitt von Morvich nach Cannich). Die Landschaft ist toll, und von Alltbeithe (das ist das Hostel) nach Morvich kannst du zwischen zwei Routen wählen: Die durchs Fionngleann und Gleann Lichd bei schlechtem Wetter, oder die nördliche Route bei gutem Wetter. Letztere kenne ich noch nicht - immer wenn ich dort bin, ist das Wetter mies. ;) Aber die ist sicherlich sehr, sehr interessant. Berge gibt es rund um Alltbeithe auch jede Menge, so dass du bei Bedarf auch das Glen Affric von oben sehen kannst.


    Noch ein Vorteil: Von Morvich / Shiel Bridge aus kommst du gut weg, weil dort der Citylink auf der Glasgow-Skye-Strecke hält.


    Zelt: Ich habe das Hilleberg Soulo. Das Akto habe ich mal probe-gelegen, aber das fällt mir zu sachte ab, so dass ich nur in der Mitte des Zeltes sitzen kann. Im Soulo habe ich mehr "Luft um mich herum", und das Innenzelt hängt mir nicht im Gesicht, wenn ich auf der Matratze liege. Ein Tunnelzelt würde ich nicht wählen, weil du dafür mehr Stellfläche brauchst als für eine Konstruktion wie beim Soulo oder beim Akto / Enan. Das Soulo ist allerdings im Vergleich zum Akto (und erst recht zum leichten Enan) deutlich schwerer und hat ein größeres Packmaß. Trotzdem mag ich meine Hilleburg. Wenn eine Tour an den anderthalb Kilo scheitern sollte, muss ich halt mehr trainieren. 8)


    Ich habe nur Daunenschlafsäcke, für Sommer, für Winter und für "3-Jahreszeiten". Wenn man die bei jeder Gelegenheit lüftet, hat man kein Problem mit der Nässe. Es sei denn, die Nässe kommt ins Zelt in Form von durchnässten Taschen (so geschehen im Herbst 2012, als meine Fototasche eine Pfütze im Zelt bildete), oder als gefrorener Kondens, der vom Wind reingeprügelt wird (wie dieses Jahr im Mai). Dann sollte man eine Heizung oder einen Trockenraum aufsuchen, so bald wie es geht, weil der Schlafsack dann nicht mehr gut wärmt.

    Dieses Jahr werde ich es erstmals mit einem Kufa-Schlafsack versuchen. Ob ich das mag, weiß ich noch nicht.


    Hast du Gamaschen? Die brauchst du jenseits des WHW, sonst hast du den Schlamm bis an den Knien hängen. Und das wiederum sorgt für unnötigen Dreck im oder auf dem Schlafsack.

  • kathano1

    ...ich glaube, du hast da gerade jemanden mit Kompetenz (oder wie das auch heißen mag:)) gefunden

    ...denke nie gedacht zu haben, denn das Denken der Gedanken ist gedankenloses Denken ! :eule

  • Guten Morgen


    und danke Borderli, für deine klare Favourisierung des Affric-Kintail Trails mit entsprechender Begründung. Ich werde ihn mir jetzt nochmal genauer angucken. Glasgow als Ziel-/Startflughafen hatte ich gar nicht mehr auf dem Schirm, da ich sonst immer bis Edinburgh bzw. Inverness geflogen bin. Letzteren fand ich toll, weil er so schön klein ist.

    Die Daunen-Nässe-Problematik bei Schlafsäcken hält mich tatsächlich noch ein wenig vom Kauf ab. Am Samstag werde ich bei Globetrotter mal ein paar Schlafsäcke probeliegen (auch, wenn ich mir dabei wahrscheinlich saudoof vorkommen werde...).

    Ja, Gamaschen habe ich. Solche habe ich nach dem 1. Schottlandurlaub gekauft, weil mir klar war, dass ich bestimmt wirder kommen würde, ich aber bestimmt nicht nochmal ungeschützt von einem Bughole ins nächste stolpern möchte :D.

  • Schau dich mal nach dem Mountain Hardwear Lamina Schlafsack um. Das ist ein Kunstfaserschlafsack mit einer neuen Füllung, die erst seit ein paar Jahren auf dem Markt ist. Der Schlafsack ist damit leichter und besser zu komprimieren als die herkömmlichen Kufa-Schlafsäcke. Wie sich das Teil in der Praxis macht, werde ich im Mai sehen. Ich hatte beim Testen nicht so sehr das Gefühl, mich in eine Plastiktüte zu legen...


    Sehr praktisch für Schlafsäcke, wenn sie im Rucksack transportiert werden und trocken bleiben sollen: wasserdichte Kompressions-Packsäcke von Sea-to-Summit. Die sind so wasserdicht, dass ich darin schon Wäsche gewaschen habe.


    Ich bin ja immer gerne von Frankfurt nach Aberdeen geflogen. Dann hat LH diese Direktverbindung eingestellt und durch Frankfurt - Glasgow ersetzt. Ich habe das letzten Mai probiert und fand es praktisch - und deutlich billiger als FRA - EDI.

  • So, war am Samstag beim Globetrotter in Hamburg und habe zugeschlagen ^^. Beim Schlafsack ist es doch die Daune geworden. Ich fand es "auf der Haut" viel angenehmer. Dazu ein wasserfester Kompressionssack, so dass das gute Teil trocken bleiben sollte. Bei der Isomatte habe ich mich für die bequemere, aber auch etwas schwerere und voluminösere Variante entschieden, nämlich ein selbstaufblasendes Modell. Die anderen haben so furchtbar geknistert beim Draufliegen, dass ich mir ein entspanntes Schlafen nicht vorstellen konnte. Vielleicht später einmal, aber für den Anfang muss ich mich wohlfühlen. Ich denke, da kommen noch genug mich-am-Schlaf-hindernde Umstände auf mich zu...

  • Dass die TAR NeoAir Matratzen knistern, habe ich schon oft gehört. Jedoch noch nie von meiner NeoAir. Vermutlich liegt das daran, dass es im und ums Zelt viele andere Geräusche gibt. Der Schlafsack raschelt, der Wind macht Lärm mit den Zeltplanen, die Wasserfälle rauschen...

    Ich liebe die kleine leichte Neo Air. Die 6,3cm polstern bequem jeden Buckel im Boden aus.


    Viel Freude jedenfalls mit der neuen Matratze und dem neuen Bettzeug!


    Globetrotter ist gefährlich für den Geldbeutel. Sehr gefährlich. Als ich im Sommer im Frankfurter Globetrotter war, um meinen neuen Rucksack zu kaufen, fragte mich der Verkäufer, nachdem ich meinen neuen Rucksack (und diverse seiner Kollegen) lange durch den Laden geschleppt hatte, ob ich mich noch umsehen will. Er würde den Rucksack für mich an der Kasse abgeben. Ich lehnte das Angebot dankend ab. Auf meinem Einkaufszettel stand nur ein Trekkingrucksack, sonst nichts.

  • Immer wieder erstaunlich wieviel Leute es gibt die mit einem Rucksack, einer Dackelgarage, Schlafsack, Isomatte und ein paar Klamotten über mehre Wochen auf einer Tour klar kommen:/:thumbup: