Empfehlung Teleobjektiv?

  • Da meine nächste Reise vermutlich nach Tansania geht - ganz und gar nicht Schottland, ich weiß -, überlege ich mir ein gutes Tele anzuschaffen. Bisher kam ich gut ohne aus. Vermutlich ist ein Zoom praktisch. Was habt ihr für Erfahrungen oder Empfehlungen? Fotografiere mit einer Nikon D7200.

    Liebe Grüße eure thistle

    :):):)

    😃

    Liebe Grüße, thistle

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    • Offizieller Beitrag

    Ein Allrounder ist mein Nikkor 18-200 3.5-5.6 G ED - gibt inzwischen eine neuere Version. In Tansania ist es bestimmt hell genug. Lichstärkere Objektive haben meistens ein unglaubliches Gewicht.

    Hatte mit einem "Tamron SP 70-200mm F/2.8 Di VC USD G2" geliebäugelt, aber mag keine weiteren 1,5kg mit mir rumschleppen.

  • Ob 200mm reichen - aus eigener Erfahrung war mein 70-300mm für mich ein Minimum, meistens hat es nicht gereicht. Das Problem ist wohl nur das bei noch größerer Brennweite das ganze nur mit einem Stativ Sinn macht.

  • Ist ja schon etwas älter, aber falls es noch von Interesse ist (und die Reise wg. Corona verschoben wurde ...):


    Meine Empfehlung für günstig, tragbar/kompakt und mit genug Reichweite wäre das Tamron SP 70-300 mm F/4-5.6 Di VC USD - als Reisezoom ein guter Kompromiss. An der Vollformat-Kamera 70-300 mm, an den APS-Nikons 105-450 mm. Da kann man, auch wegen der Bildstabilisierung, Sachen schon ganz gut ranholen.


    Die Preis und Abmessungen geschuldete Lichtstärke ist o. k., weil die D7200 genug ISO-Reserven hat. Wenn man kein Problem mit manuellem Fokussieren hat, kann man das Teil sogar mit einem Telekonverter benutzen und die Brennweite damit verdoppeln. Für Autofokus reicht das Licht dann nicht mehr, gute Bilder kriegt man trotzdem raus.


    Ich habe das Teil heuer an meiner D750 mit einem 2x-Konverter von Sigma benutzt, um Brutvögel an den Lacken am Neusiedler See zu fotografieren - hat gut geklappt.


    Mein Standard-Tele ist das (inzwischen schon ein paar Jahre alte) Vollformat-Sigma 70-210 mm F 2.8 - rasend schnell, tolle Abbildungsleistung, guter Nahbereich und damit zur Not für Pseudo-Makroaufnahmen nutzbar, wenn keine Zeit zum Objektivwechsel ist. Funktioniert auch gut mit dem o. g. Telekonverter, der es zu einem immer noch lichtstarken 140-420 mm macht. Der Nachteil: Es ist etwas groß und wiegt nackt über 1,3 kg, mit dem Telekonverter eher Richtung 1,5 kg. Wenn das nicht stört, sind die aktuellen Nachfolger eine gute Wahl, auch, weil das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt.

    Einmal editiert, zuletzt von Mr. Punch () aus folgendem Grund: Typo

  • Ich würde dir vorschlagen, dass du zuerst prüfst mit welcher Filmempfindlichkeit du du mit deiner Kamera noch für dich gute Bilder machen kannst. 400 ASA 800 ASA.

    Dann kannst du dir über ein Tele-Zoom Gedanken machen, da die Preise mit der Blendenöffnung umgekehrt proportional extrem steigen.

    Ich kenne auch deine weitere Ausrüstung nicht.

    Solltest du, wovon ich ausgehe Tierfotografie bevorzugen dann reicht kein 70 - 210mm.

    Dann würde ich dir ein Nikon 5,6-6,3 / 200-500 oder ein ähnliches, das Sigma mit der Brennweite 150-600mm das kostet ca. 900.- EUR

    Ich habe beide ausprobiert und sehr gute Erfahrungen gemacht.


    Beste Grüße


    Heinz

  • Ich würde dir vorschlagen, dass du zuerst prüfst mit welcher Filmempfindlichkeit du du mit deiner Kamera noch für dich gute Bilder machen kannst. 400 ASA 800 ASA...


    Ich merk schon, in Fotodingen bin ich absoluter Nichtwisser. Ich dachte immer, in eine digitale Kamera legt man keine Filme mehr ein :/


    :)

  • Tja, die Begriffe sind einfach so übernommen worden. Hat sich keiner Gedanken drüber gemacht das jetzt nun Pixel-Rausch-Stärke oder künstliche-Licht-Verstärkungsrate zu nennen. 😉🤪 Das Prinzip bleibt aber das gleiche wie damals bei den Filmemulsionen.


    Edit: und natürlich Dankeschön für die Tipps. Ja, die Reise wurde gecancelt 😉

    😃

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  • Die D7200 hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel, aber liefert bei ISO 800 noch sehr gute Ergebnisse. Zwischen ISO 1.000 und ISO 1.600 sollte immer noch was Brauchbares rauskommen, auch wenn sich da langsam der Unterschied zwischen APS-C- und Vollformat-Sensor bemerkbar macht.*


    Wenn das Licht ausreicht, ist die Kombi aus dem stabilisiertem 70-300 mit 1:1,4 oder 1:2-Telekonverter noch beherrschbar - und da hat man umgerechnet auf Vollformat (Umrechnungsfaktor bei Nikon 1,5, bei Canon 1,4) am Ende der Fahnenstange 900 mm. Die umgerechnet 450 mm Brennweite ohne Konverter, aber mit besserer Lichtstärke und voller Autofokus-Funktion sind auch nicht zu verachten, zumal die D7200 mit 24 Megapixeln Raum für Ausschnittvergrößerung lässt.


    Wen der Preis (und die Frage, ob ich das den ganzen Tag im Rucksack rumschleppen will) keine Rolle spielen würden, würde ich mir von Sigma das 60-600mm F4,5-6,3 DG OS HSM Sports oder mit anderem Einsatzprofil das 120-300mm F2,8 DG OS HSM holen. Bei Nikon selbst sieht das preislich nochmal ganz anders aus, s. das 120–300 mm 1:2,8E FL ED SR VR oder das 180-400 mm 1:4E TC1,4 FL ED VR.


    You get what you pay for - aber ich habe zu viele Hobbys bei überschaubarem Budget, um auf dem Level mitzuspielen. Das von Heinz erwähnte Sigma 150-600mm F5-6,3 DG OS HSM Sports ist vom Preis-Leistungsverhältnis sicher keine schlechte Wahl. Man hat aber selbst hier schon wieder 2 kg in der Hand bzw. der Fototasche, und es ist ja nicht das einzige Objektiv, das man auf dem Trip dabei hat.


    *) Ich habe bis Anfang dieses Jahres mit meiner alten D700 Konzertfotografie gemacht, standardmäßig mit ISO 2.000, bei Bedarf auch höher. Und die hatte nur 10 Megapixel und hat bei ISO 6.400 Schluss gemacht - und trotzdem druckfähige Bilder produziert.

    Einmal editiert, zuletzt von Mr. Punch () aus folgendem Grund: Typo

  • Bitte nicht falsch verstehen. Was nützt die beste Kamera oder Objektiv wenn man selbst das Bild nicht sieht. ☺

    Spray & Pray ist bei Digitalkameras kostengünstiger als mit klassischen Filmkameras, aber dann muss man immer noch aussortieren ...


    Auge fürs Bild lässt sich entwickeln - siehe Newton: "Deine ersten 10.000 Bilder sind deine schlechtesten."

  • Ich bin auch sehr dankbar für die vielen Tipps und schau mir alles mal in Ruhe an. 😃👍🏻😎

    😃

    Liebe Grüße, thistle

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    • Offizieller Beitrag

    Also, mein Nikkor 18-200 3.5-5.6 G ED habe ich inzwischen (seit Beginn des Chats #3) für 100€ verkauft und arbeite jetzt mit 2 Tamron Objektiven

    Ich hatte das erste Objektiv im Fotogeschäft zusammen mit dem Sigma und dem Nikkor Konkurrenzmodell geliehen und Vergleichsaufnahmen auch zu meinem Reisezoom gemacht.

    Tamron SP 24-70mm F/2.8 Di VC USD G2

    Tamron SP 70-200mm F/2.8 Di VC USD G2



    Beide kosten gutes Geld (1.000€ &1.200€) und sind sehr lichtstark aber auch schwer (950g & 1.450g) aber das Geld und Gewicht wert. Kompensiert habe ich das Gewicht durch Weglassen weiterer Objektive.

    Möchte hier mal anmerken, dass es mir nicht in erster Linie um die Lichtstärke ging, sondern um die deutlich höhere Schärfe auch gerade im Telebereich und als wichtigstes: die besseren Freistellungsmöglichkeiten vor Hintergründen mit tollem Bokeh. Wenn die 200mm an meiner Nikon d7100 durch den Crop Faktor ja bereits 280mm entsprechen und das nicht ausreicht, so bleibt dank der unglaublichen Schärfe in Kombination mit den 24MPixel immernoch eine gute Möglichkeit im Nachhinein nochmals um Faktor 4 digital zu vergrößern, solange man nur auf HD betrachtet und nicht gerade Poster drucken will. Ich spendiere da demnächst mal Puffin Photos aus Shetland...im Bild des Monats.

  • Dear Mr. Punch,


    sind die Ergebnisse mit der 7200 wirklich besser als mit der alten D700.

    Insbesondere in den warehouses hatte ich mit der D700 lange Zeit gute Ergebnisse.

    Ja wenn man zu viele Hobbys hat, die auch noch Geld kosten ist das ein kleines Problem.

    Da muss man halt seine Prioritäten setzen auch bei den Ansprüchen.


    Viele Objektive bringen nicht zwangsläufig immer gute Ergebnisse. Das Gewicht ist auch ein Faktor.

    Für gewichtige Fotografie und auch für langfristige Anschaffungen hat sich in der letzten Zeit einiges getan.

    Das soll heißen, die Kameras haben sich extrem verbessert, so habe ich mich letztes Jahr für eine Erneuerung entschieden.

    D.h. von einer D800 auf eine Z7, mein altes 2,8/14-24 und alle anderen D-Objektive hat meine Frau zu ihrer D810 bekommen, ich habe mir das 4/14-30 und das 1,8/50mm geleistet und bin mit beiden Objektiven extrem zufrieden.

    Für unsere Reise im nächste Jahr nach Grönland/Island plane ich auch eine Teleanschaffung, wobei wir ja ein 2,8/70-210 Nikon haben das aber zur D810 gehört. Wenn dann kaufe ich nur eins das für die Z Serie entwickelt wurde.

    Soll heißen, die Z-Serie ob Body und Objektive haben so viel Potential wie nie, der weitere Vorteil, ist das Gewicht, extrem leicht.

    Jetzt überlegt meine Frau auch auf die Z Serie zu wechseln.


    Aktuell ist/wäre es für uns für lange Zeit der letzte Wechsel


    Jetzt muss jeder für sich entscheiden was ihm was wert ist, und wenn nur die Bilder am Rechner betrachtet werden wäre in meinen Augen nicht sinnvoll.


    Wie gesagt, das ist meine Meinung aus meinen Erfahrungen in Schwerpunkt Landschaftsfotografie



    Slainté

    Heinz

  • Da ich mit dem Motorrad reise kann ich es mir nicht erlauben dutzende Objektive mit zu nehmen. Die Entscheidung für ein Objektiv ist sehr individuell. Ich bin mit 17-70 Sigma und 50-250 Canon, und 35m/2 Festbrennweite unterwegs gewesen. Und nach drei Urlauben habe ich mal ausgewertet ... über die 70mm kam ich selten, vielleicht 95% mit 17-70 und 5% mit dem 250er. Dann war ich auf Safari und hab mir dafür weil ich im Staub nicht ständig wechseln wollte noch ein 18-300 Sigma gegönnt - gutes Objektiv hat mir viel geholfen. Dann stolperte ich über das Canon 18-135. Sau schnell, gute Qualität und leichter als die anderen. Über 70 hab ich eh nur 5% , von 135mm bis 300mm ist gar nicht so viel wie man immer gemein annimmt.


    Am ende des Tages ist jetzt nur noch das 18-135 drauf und der rest kommt nicht mehr mit auf Tour. Allerdings ist meine Normale Fotorate generell gesunken, denn dafür fahre ich mit einem Mobile Tele ;) einer Mavic 2 Zoom durch die Gegend was völlig andere Fotomöglichkeiten eröffnet

  • Meine Erfahrungen sind ähnlich,


    da ich hautsächlich Landschaft mache.

    Die großen Prügel leihe ich mir aus wenn ich sie brauche.

    Wenn es für die Z Serie ein super 50 - 135mm geben würde, würde ich fast Jeden Preis bezahlen.

    14-30 und 50 - 135m würden mir im Normalfall absolut reichen.

    Doch wenn du Tiere vor die Kamera bekommst brauchst unbedingt eine lange Tüte.

    Telekonverter würde ich aktuell immer noch ablehnen, da sie die Bildqualität sichtbar verschlechtern.

    Und die richtig guten TC werden nur für wenige Objektive meist Tele genau berechnet zugewiesen.

    Also nicht so wie früher, man da hatte ich mal ein Sigma 1,4 das war sehr gut, aber da sind schon 35 Jahre ins Land gegangen.


    Gut Licht

    Heinz


    Das waren 14mmwand-Kalender-2021-klein10.jpg

  • Tiere ist auch das einzige wo ich an Tele denke - aber dann auch nicht an 300 oder 400 ... Bei Tiere bräuchte ich eigentlich jenseits der 700 und dann bitte aber auch maximal f/4 ... und schon wird es groß und extrem schwer.

  • sind die Ergebnisse mit der 7200 wirklich besser als mit der alten D700.

    Insbesondere in den warehouses hatte ich mit der D700 lange Zeit gute Ergebnisse.

    Die D700 ist halt Vollformat, die D7200 nur APS-C - der größere Sensor hat einfach in der Hinsicht mehr Reserven als ein bei vergleichbarer Technik kleineren. Hinzu kommt, dass die Nikons bei schlechtem Licht grundsätzlich ein gutmütiges Rauschverhalten haben und sich auch die alten Schlachtrösser immer noch gut schlagen.


    Wenn ich also zwei Kameras der gleichen Generation anschaue, dann nehme ich lieber den größeren Sensor und es dafür in Kauf, dass ich mehr Geld für die Objektive in die Hand nehmen oder mit der im Vergleich zur APS "kürzeren" Brennweite leben muss, und dass ich mehr Gewicht zu schleppen habe.


    Aber die D7200 ist halt im Vergleich zur D700 schon eine Generation weiter, bietet also bei ISO und Rauschverhalten etwas mehr, dafür ist der kleinere Sensor problematischer bei schlechten Lichtverhältnissen. Ich habe ja oben zu den praktikablen ISO-Werten geschrieben ...


    Prinzipiell hätte ich auch noch eine Weile mit der D700 leben können. Aber ich hatte mich mit der vergangenes Jahr im Sommer sauber hingelegt, und obwohl die Kamera noch weiter funktioniert hat, hat sie da wohl was abgekriegt. Und da sie auch schon viele Auslösungen hinter sich hatte, stand eine Reparatur wirtschaftlich kaum noch zur Debatte. Aber da kam gerade die D850 auf den Markt, die D750 wurde abgekündigt und dann noch stark verbilligt abverkauft, und da habe ich eben zugeschlagen. Nach einem Dreivierteljahr im Einsatz: Man merkt den Fortschritt.


    Die Kameras der Z-Serie sind schöne Maschinen (in meinem Umfeld sind ein paar im Einsatz), aber das wäre für mich letztendlich ein Systemwechsel - und preislich im Vergleich zur D750 halt doch eine andere Größenordung.


    Letztendlich hatte ein klassisches Kleinbild-Negativ ungefähr 10 Megapixel, das konnte schon die D700. Bei einem Sensor mit 24 oder 36 Megapixeln hat man noch Reserven, die auch mal eben per Ausschnittvergrößerung größere "Nähe" zum Motiv erlauben. Bei Tieraufnahmen ist es manchmal eine Frage der Geduld und der Möglichkeit, sich näher zu schleichen (gut, beim hungrigen Löwenrudel oder den Möwen auf dem Nistfelsen vor der Küste vielleicht nicht die Lösung ...). Ich bin mit Brennweiten zwischen 200 und 400 mm und Turnschuh-Zoom ganz gut zurechtgekommen, und habe auch sehr schöne Tieraufnahmen etwa von Eidechsen mit der auf Makro gestellten Taschenknipse (Canon G11) und gaaanz laaangsamer Annäherung ans Motiv hinbekommen.

  • Ja, ich sehe es auch so.

    Wie gesagt ich war mit der D700 sehr zufrieden, ging dann zur nächsten Generation und jetzt nach 7 Jahren weiter zur Z8. Hier war für mich das Gewicht ausschlaggebend, dann der Vorteil mit der sehr guten Auflösung, da kannst immer ein paar mm Brennweite bei sehr guter Bildqualität rausholen.

    Anbei zwei Bilder, das auf den Shetlands

    wurde mit der Z8, das mit Aberfeldy Destillerie mit der D700.Kalender 2021 klein15.jpg

    Kalender 2021 klein19.jpg