Also, ich denke, wenn die schottische Regierung Tourismus in vollem Umfang wieder erlaubt (ab 15. Juli) und die Quarantäne hoffentlich auch wieder aufgehoben ist, dann ist das Signal doch eindeutig: Touristen dürfen/sollen kommen.
Dann muß sich wirklich niemand, der Schottland besuchen möchte, ein schlechtes Gewissen machen. Ich sehe auch nicht, wo der Unterschied zwischen z.B. einem Schotten, Engländer oder Kontinentaleuropäer ist, der in Schottland urlaubt. Leute, die sich ggf. daneben benehmen, gibt es doch überall, das hat doch absolut nichts mit der Herkunft zu tun.
So, mal zur Lage hier in Edinburgh (falls von Interesse): Samstag in der Stadt ziemlich leer, trotz teilweise geöffneter Geschäfte (die dürfen seit 29. auf haben, etliches bleibt aber irgendwie zu oder ist vielleicht pleite?). Die einzige Schlange vorm Primark... An Toiletten zur Zeit nur Waverley Station möglich. Vielleicht hält der Mangel an Toiletten auch viele Leute von einem Stadtbesuch ab.
Außengastronomie darf ab morgen wieder öffnen, Innengastronomie ab 15., vielleicht führt das zu ein bißchen mehr Leben in der Stadt (wenn das Wetter mitmacht). Busse demnächst wieder im halbwegs Normalfahrplan.
Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln (halten sich ca. 2/3 dran) und ab 10. Juli auch in allen Geschäften. Ab demnächst darf der Mindestabstand auch von 2m auf 1m verringert werden (in der Gastronomie z.B.), wenn mit Schild speziell darauf hingewiesen wird.
Man soll sich überlegen, ob man wirklich Bus fahren muß (heißt es offiziell) und soll eher zu Fuß gehen/Fahrrad fahren (vielfach nicht möglich aus diversen Gründen). Parken nach wie vor schwierig, da alle Parkgebühren wieder eingeführt wurden. Das Paradox ist also, daß Leute eigentlich nicht in die Stadt kommen sollen, aber andererseits dazu aufgerufen sind, in die Stadt zu kommen, Geld auszugeben und die Wirtschaft zu unterstützen.
Wir sind also mit dem Auto bis 3 km vor Innenstadt gefahren, wo man noch parken kann, sind dann in die Stadt marschiert, haben unsere Einkaufsrunde der notwendigen Dinge gemacht, die wir nur an diversen Orten in der Stadt bekommen und haben das schwere Zeug dann wieder zum Auto zurückgeschleppt. Lustig ist anders, mit nur einer Toilette weit und breit und keinem Café
Ansonsten hält sich an das social distancing (2m) kaum noch jemand. Gefühlsmäßig muß man immer selber ausweichen, 9 von 10 Leuten gehen einem nicht mehr aus dem Weg (weder in der Stadt noch in der Countryside beim Wandern).
Es passiert jetzt immer öfter, daß Bezahlen nur noch bargeldlos möglich ist (z.B. in allen Costas und Starbucks - nur mal als Beispiel), da solltet ihr euch ggf. drauf einstellen.
Ich denke, ohne eine Mindestmaß an Touristen ist Edinburgh am Ende. Die Innenstadt lebt ja nur zu einem Teil von der lokalen Bevölkerung. Und da die Beschäftigten in die Büros erstmal in absehbarer Zeit nicht mehr zurückkommen (Home-office bis nächstes Jahr oder länger?) wird das der Tod etlicher Cafés und vor allem der Sandwichläden etc.
Muß ja nicht immer so voll sein wie im Festival-August aber ein paar Touristen für den Erhalt der Cafés wären schon schön Da profitieren wir locals ja auch von