Meine Vorbereitung zu unserer ersten Schottlandreise war das Kaufen von Reiseführern und das grobe "Querlesen". Wir wussten also, wann wir wieder zur Fähre mussten und das Schottland nicht "England" ist Das war alles. (Heutzutage ist die Vorbereitung nicht viel mehr. Ausser, dass wir auch alle unsere B&Bs bzw. Cottages vorbuchen.)
Wir sind dann mit dem WoMo rauf und haben uns von der Landschaft, den Reiseführern und Straßenschildern leiten lassen. Herausgekommen ist eine "8". Durch die Borders über Edinburgh (Damals kostete die Forth Road Bridge noch Maut) entlang der East Coastal Route bis Inverness. Dann entlang des Great Glen (Loch Ness) bis Fort William rüber bis kurz vor die Skye Bridge (die kostete auch noch Maut) entlang der Westküste auf der heutigen "NC500" bis Inverness. Dann die über die A86 am Rand der Cairngorms bis nach Oban (mit Abstecher Glen Coe). Von dort nach Osten über Tyndrum entlang des Loch Lomond an der Westküste bis runter Stranraer und entlang der Südküste bis nach Gretna Green.
Das waren 14 Tage im August 1999. Und obwohl es August war, waren wir auf vielen Campingplätzen fast alleine. Eigentlich war lediglich Mortonhall proppevoll und sah auch dementsprechend aus.
Bis zum letzten Tag war die Spannung der Tour riesig, da wir Morgends nicht wussten, was wir tagsüber sehen/finden werden und wo wir abends übernachten. Wir haben wirklich erst Abends nach "Camping-Schildern" am Straßenrand gesucht. Nix mit Campingführer, Goolge Maps oder irgendwelchen "Ich darf hier stehen"-Apps. Straßenschilder waren unsere Wegweiser.
Das ist jetzt 24 Jahre und wir haben seit dem in regelmäßigen Abständen (im Schnitt jährlich) Schottland besucht und trotzdem gibt es noch sehr Vieles in Schottland, was wir nicht gesehen haben.
Wollte damit nur sagen, dass man nicht "alles" in eine Reise bekommen kann und es kein "Must See" für die erste Reise gibt. Ausser natürlich, man muss eine Instagram-Challenge abhacken.
Je nach Typ der Übernachtung sucht euch irgendwelche Ecken aus (es gibt keine falschen) und lasst euch über den Tag treiben. Vermutlich findet ihr Häuser, Strände, Landschaften, Begegnungen, die hier noch keiner kennt und auf die ihr in 30 Jahren zurückschaut und denkt, " gut, dass wir unsere Reise gemacht haben und nicht anderen hinter gefahren sind".
Auf jeden Fall wünsche ich euch viel Spaß.